Kinder liebevoll begleiten in einer Krisensituation

April 2020. Nein, wenn du schon im Stress bist, wenn du bereits auf dem Zahnfleisch läufst oder merklich nicht bei dir bist, kannst du deine Kinder oft nicht liebevoll begleiten. Auch wenn du es noch so versuchst.

Auch heute Morgen habe ich wieder festgestellt, wie wichtig es ist, bei sich zu sein, Ruhe zu bewahren und seine Mission nicht aus den Augen verlieren. Mit zwei  Kindern zu Hause in Fernunterricht, Termin beim Tierarzt und Schneechaos hat der Morgen mit viel Trubel begonnen.

Auch wenn die Kinder schon schulpflichtig sind, heisst das nicht, dass sie alles selbstständig erledigen können und ich von ihnen erwarten kann, dass sie eine neue Situation reibungslos lösen können. Neue Umgebung, neue Situation, anderes Umfeld, andere Stimmung. Das bringt viele Kinder aus dem Konzept. Und dann ist es umso wichtiger, dass die Mutter oder der Vater den Überblick behält und ruhig bleibt. Wenn du jetzt auch noch laut oder ungeduldig wirst, wird die Situation für mindestens eine Partie wahrscheinlich nicht schön ausgehen.

Daher ist es umso wichtiger, dass wir in unserer Mitte sind, uns ruhig und gemittet fühlen und uns bewusst ist, dass eine neue Situation ganz viel Stress für die Umgebung bedeuten kann.

Wenn du merkst, dass in dir eine Unruhe herrscht, dass du nicht ausgeruht bist, oder dich ein innerer Konflikt belastet, ist es wichtig, dass du dir einen Moment nimmst (oder auch länger natürlich) und dir die Zerrissenheit oder Unruhe bewusstwirst.

• Warum kann ich grad nicht geduldig sein?
• Was stresst mich nun ganz genau so gewaltig, dass ich am liebsten weglaufen oder alle anschreien möchte?
• Was hat jetzt gerade Priorität und was versuche ich gleichzeitig nebenher noch zu machen?

Das sind für mich wichtige Fragen, um mir wieder vor Augen zu führen, was jetzt grad wichtig ist, wo ich zu hohe Erwartungen an mich oder andere setze und warum es grad nicht funktioniert.

Und dann wieder atmen, singen, Situation unterbrechen, um aus dem Strudel rauszukommen.